Die Wohnungsbauministerin Klara Geywitz möchte jährlich 400.000 neue Wohnungen und davon 100.000 Sozialwohnungen bauen. (1) „Gutes, bezahlbares und klimagerechtes Wohnen, das auch noch den demografischen und digitalen Erfordernissen entspricht.“
Wie die Bauministerin dies aber schaffen will, das bleibt offen, so wie immer alles nur leere Sprechblasen sind von solch ahnungslosen Politikern.
Sie lässt die Fachleute, die Baufirmen und die Fachplaner außen vor und befragt sie nicht.
Im letzten Jahrhundert wurden Sozialwohnungen durch Wohnungsbaugesellschaften finanziell mit günstigem Baugeld unterstützt. Dazu kamen die baurechtlich nicht zu überzogenen Bauvorschriften und keine überspannten, statischen Bedingungen für Baukonstruktionen oder sonstige baubehördliche Auflagen. Es gab genügend geschulte und gute Handwerkerfirmen.
Alles hat sich in den letzten Jahrzehnten durch die Politik und Regierungen ins Gegenteil verkehrt.
Bauauflagen wurden verschärft. Baubiologische, gesetzliche Auflagen und umweltverträgliches Bauen wurden durch neue Baugesetze erzwungen, natürlich nicht zum Vorteil der Bauindustrie.
All dies hat das Bauen verteuert. Architekten und Planer benötigen nun mehr Fachingenieure, um die staatlichen Gesetzesauflagen zu erfüllen bzw. überhaupt erst einmal behördlich zu beantragen.
Es gibt zwar Gebäudeförderungen für klimaneutrale Wohnungen, jedoch decken diese staatlichen Fördergelder in keiner Weise die tatsächlichen Baukosten und benötigten finanziellen Mittel ab.
Besonders die verstärkten staatlichen Auflagen durch das Deutsche Institut für DIN Normung in den Baukonstruktionen, durch höheren Schallschutz, in der Wärmedämmung, beim Heizungsbau und bei sanitären Installationen haben die Baukosten nach oben getrieben.
Architekten und Ingenieure klagen schon seit Jahren über komplizierte Bauvorschriften, die den Wohnungsbau immer teurer gemacht haben. Es hat sich nichts geändert, im Gegenteil.
Hinzu kommen die enormen Preissteigerungen bei den Baumaterialien, was viele nicht wissen, ebenfalls durch erhöhte Normen und erzwungene Produktionsbedingungen. Es wurden ständig neue Ideen für neue technische Normen und Baukonstruktionsänderungen in den Deutschen Instituten für Normung durchgewunken. (2)
Die Deutsche Energie Agentur ist ein bundeseigenes Unternehmen, das laut Gesellschaftsvertrag bundesweit Dienstleistungen erbringen soll, um energie- und klimapolitische Ziele der Bundesregierung zur Energiewende und zum Klimaschutz umzusetzen. Im Prinzip ist es eine Dachorganisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Baukosten zu erhöhen. Nutznießer ist v.a. die Dämmindustrie.
Alle weiteren Baustoffhersteller und Lieferanten sind ebenfalls in einem Bundesverband vereint. Man kennt sich untereinander sehr gut. (3)
Ein weiterer Mangel sind die immer seltener gewordenen Fachkräfte im Baugewerbe.
Früher haben ca. 10-12 % der Schüler das Abitur gemacht und danach evtl. studiert. Zu dieser Zeit gab es genügend gute Handwerker auf dem Baumarkt. Handwerker, die sich auch später mit eigenen Baufirmen selbständig machten und weitere Handwerker eingestellten. Zurzeit machen ca. 40 % der Schüler das Abitur und die meisten schaffen nicht einmal das einfachste Studium, brechen es ab. Entsprechend der Statistik besuchen ca. 2,8 Millionen Schüler die Grundschule und 2,2 Millionen Schüler ein Gymnasium. Eine total verkehrte Bildungswelt! (4)
Über die Bildung der Kinder in Deutschland könnte man einen eigenen Bericht schreiben, der jeden Leser zum Staunen bringen würde.
Aber es ist noch nicht genug, denn auch die einzwängenden Bebauungspläne mit viel zu geringen GFZ- und GRZ-Verpflichtungen (Grundflächenzahl) tragen ihren Teil zur Misere bei. Diese gesetzlichen Auflagen in einem Bebauungsplan nötigen einen Bauträger dazu, nur noch komfortable Eigentumswohnungen zu erstellen und diese nach der Fertigstellung des Bauprojektes sofort zu verkaufen.
Die günstigen finanziellen Kredite in den letzten Jahren haben viele Familien zum Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Einfamilienhauses bewogen. (5)
Der benötigte kostengünstige soziale Wohnungsbau blieb im Gegensatz dazu auf der Strecke.
Weiterhin sind es mieterfreundliche Urteile, die viele Vermieter abschrecken, soziale Wohnungen zu bauen. Dies kann man verstehen, weil staatliche Mieter kaum gekündigt werden dürfen.
Die geplanten 100.000 Sozialwohnungen sind nicht mal das Papier wert, auf dem sie angekündigt wurden!
Solche Sozialwohnungen sind außerdem die neuen Brennpunkte für Armut, HARTZ IV-Empfänger und Kriminalität (siehe auch Mieterurteile). Schon jetzt sind in jeder großen Stadt, wo eine große Anzahl an Sozialwohnungen in großen Mietshäusern vermietet wird, die vorherrschenden kriminellen Brennpunkte.
Über den desolaten und katastrophalen Wohnungsbau und Wohnungsmarkt in Berlin könnte man auch eine extra Geschichte schreiben, denn in Berlin dreht sich alles nur um die Machtverhältnisse im politischen Geschehen, das Gerangel der jeweiligen Parteien, sich ständig und ewig neu zu präsentieren und mit parteilicher Arroganz zu glänzen.
Ein allseits bekanntes Paradestück ist der Flughafen Berlin-Brandenburg.
Aus den oben genannten Gründen wird es keinen sozialen Wohnungsbau mehr geben, keinen, der vernünftig funktionieren kann!
Quellen:
(1) https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw50-de-regierungsbefragung-924540
(2) https://www.din.de/de/ueber-normen-und-standards/din-norm
(3) https://www.baustoffindustrie.de/bundesverband/mitglieder
(4) https://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit-2006/bildungsbericht-2020/pdf-dateien-2020/bildungsbericht-2020-barrierefrei.pdf
(5) https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Bauen/Publikationen/Downloads-Bautaetigkeit/baugenehmigungen-baukosten-pdf-5311103.pdf?__blob=publicationFile
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